Muttertag – mehr als Pflichtveranstaltung, sondern hoffentlich Herzenssache
Der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) begrüßt den Muttertag als willkommenen Anlass, die Mutterrolle zu überdenken. Nach Auffassung von ISUV sollte der Muttertag mehr als ein Marketing-Event oder eine Pflichtveranstaltung sein, der man nicht entkommen kann. „Vielmehr ist dieser Tag Impuls der Mutter für hoffentlich viel Gutes danke zu sagen. Der Muttertag ist hoffentlich für viele Kinder mehr als Pflichtveranstaltung, sondern Herzenssache“, stellt ISUV-Vorsitzender Rechtsanwalt Klaus Zimmer fest und fordert: „Gleichzeitig sollte der Tag auch ein Impuls sein die traditionellen Rollen kritisch zu hinterfragen.“
Das Bild von der Mutter, das ist deutsche Tradition, das ist ein Mythos, der sich über die Jahrhunderte bildete und der auch heute gerne gepflegt wird. „Kein Herz kann lieben wie ein Mutterherz.“, dichtete Friedrich von Bodenstedt im 19 Jahrhundert. Adelbert von Chamisso setzte da gar noch einen drauf: „Nur eine Mutter weiß allein, was lieben heißt und glücklich sein.“ Dazu stellt ISUV-Pressesprecher Josef Linsler fest: „Dieses Alleinstellungsmerkmal – manche sprechen von Müttermythos – ist von den meisten Müttern über Emanzipationsgrenzen hinweg verinnerlicht und von einem Großteil der Gesellschaft akzeptiert.“ Das schwingt im Kopf so mancher Gutachter/in, Richters/in, Anwalts/in, Sozialpädagogen/in, Politikers/in mit und verschafft Müttern Startvorteile, wenn es ums Sorge-, Aufenthaltsbestimmungs-, Umgangsrecht und letztlich um den Unterhalt geht.
Immer mehr Väter lehnen sich gegen den Müttermythos auf, insbesondere im Zusammenhang mit Trennung und Scheidung, wenn sie aus der Beziehung zu den Kindern rausgekickt werden sollen. Sie wollen gleichberechtigte Elternschaft, das Wechselmodell ist das juristische Vehikel dafür. „Die transzendentale Botschaft des Wechselmodells heißt: Ein Vaterherz kann lieben wie ein Mutterherz. Das empfinden viele Mütter wie einen Dolchstoß ins Selbstbewusstsein. Loslassen können und gleichzeitig noch vertrauen wird von ihnen gefordert. Das fällt den Müttern teilweise noch schwer, zu schwer. Das sollten Väter verstehen und entsprechend sensibel handeln“, stellt Pressesprecher Linsler fest.
Der Muttertag hat eine bewegte Historie: Vom „Tag der Blumenwünsche“ hin zum „Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter“ im Nationalsozialismus. Praktisch bedeutete dies, die Mutter sollte möglichst viele Kinder gebären, dafür wurde ihr dann das „Ehrenkreuz der Deutschen Mutter“ verliehen. Heute ist der Muttertag ein Konsum- und Marketing Event. Deswegen wollen ihn viele abschaffen. „Ich kann mir das nicht vorstellen, denn auf eine irrationale Weise ist der Muttertag auch Herzenssache.“ (Linsler)
ISUV – Kompetenz im Familienrecht seit über 40 Jahren
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