Trennung und Scheidung - Risikofaktoren für Suizid von Erwachsenen und Kinder

Was aber sind die besonderen Suizid-Risikofaktoren bei Trennung und Scheidung?
Der ISUV kritisiert, dass in der Gesellschaft Trennung und Scheidung immer noch mit persönlichem Makel, mit Scheitern assoziiert werden. "Geschiedene sind keine gescheiterten Menschen, sondern Menschen, die in einer Beziehung gescheitert sind, die sich geirrt haben, die einen Neuanfang wagen. Äußerungen wie die von Kardinal Marx, der Geschiedenen den Stempel als gescheiterte Menschen aufdrückte, bestätigen und suggerieren diese Assoziation.", kritisiert Linsler.

Er fordert: "Es ist darauf zu achten, dass keiner der Ehe-maligen im Zuge der Trennung psychisch und materiell so gedemütigt wird, dass er keine andere Perspektive als den Suizid sieht - dann gar noch Kinder und Expartner mit in den Tod reißt. Wer derartigen Suizid-Supergau verhindern will, muss dem juristischen Scheidungsverfahren Vermittlung und Kommunikation - also Mediation - vorschalten. Der sprichwörtliche Gesprächsfaden darf nicht reißen, insbesondere wirken gemeinsame Elternschaft trotz Trennung und Scheidung nachweislich stabilisierend."

Sandra Seubert hat sich Rahmen von Political und Social Studies mit den Risikofaktoren des Suizids wissenschaftlich beschäftigt. Sie hebt hervor, dass "der Familienstand global betrachtet ein wichtiger Aspekt für Suizid" ist. So neu ist dieser Aspekt laut Seubert nicht: "Schon Emile Durkheim schrieb bereits Ende des 19. Jahrhunderts der Familie einen protektiven Wert gegenüber dem Suizid zu. Gegenwärtig leben immer mehr Menschen allein als Singles. Die Zahlen in allen westlichen Industriestaaten belegen auch heute, dass die Ehe immer noch den besten Schutz bietet gegen Suizid." - Sicherlich aber nur dann, wenn sie einigermaßen funktioniert.

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